Navigation und Service

-

Schnittstellen gestalten – Lehrerbildung entlang des Leitbildes des Reflective Practitioner an der Universität Bremen

Schnittstellen

Zusammenfassung

Das Bremer Qualitätsoffensive-Projekt „Schnittstellen gestalten - Lehrerbildung entlang des Leitbildes des Reflective Practitioner an der Universität Bremen“ greift die zentralen Handlungsfelder des Bund-Länder-Programms, wie Theorie-Praxis-Verknüpfung, Kohärenz der fachdidaktischen, fachwissenschaftlichen und erziehungswissenschaftlichen Studieninhalte, organisatorische Verankerung in der Hochschule, Forschungs- und Nachwuchsförderung, Verzahnung der drei Phasen der Lehrerbildung sowie Professionalisierung im Umgang mit Heterogenität, auf.

In der zweiten Förderphase (bis Ende 2023) werden die bisherigen Schnittstellen – Verzahnung von Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Erziehungswissenschaften, Verzahnung von Theorie und Praxis - weiterbearbeitet und (Lehrer-)Bildung in der digitalen Welt und damit Digitalisierung als dritte zentrale Schnittstelle neu etabliert. Ausgehend von den bisher erzielten Ergebnissen sind die Voraussetzungen günstig, um Digitalisierung als neue Schnittstelle produktiv zu etablieren.

Alle vier Teilprojekte bleiben erhalten: Teilprojekt 1 (Digitale) Forschungs¬werkstatt wurde dabei im Zuschnitt und im Titel leicht verändert und heißt jetzt Blended Open Online Courses (BOOC), die weiteren Teilprojekte e-Portfolio (p:ier), Stu¬dien-Praxis-Projekte und (Digitale) Spotlights Lehre wurden erweitert. Spotlights Lehre wurde zu Digi-Spotlights. Eine Ergänzung finden die vier Teilprojekte durch das erfolgreich eingeworbene Teilprojekt „SteBs“ (Strukturentwicklung für die Berufsschullehrerbildung) aus der Förderlinie „Digitalisierung in der Lehrerbildung" und/oder „Lehrerbildung für die beruflichen Schulen". Dieses Teilprojekt ist seit März 2020 Bestandteil des Bremer Qualitätsoffensive-Projekts.

Grafik mit den fünf Teilprojekten

Struktur und Organisation (Arbeitsbereiche)

Für die universitätsinterne Schnittstellengestaltung hat sich die inzwischen erfolgreich etablierte Projektstruktur als äußerst förderlich erwiesen. Das Projekt ist im Zentrum für Lehrerinnen-/Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZfLB) angesiedelt und wird geleitet von der stellvertretenden Direktorin des ZfLB, Prof. Dr. Sabine Doff.

Mehr als 50 Angehörige der Universität Bremen aus allen lehrerbildenden Fachbereichen sowie aus dem ZfLB und dem Zentrum für Multimedia in der Lehre (ZMML) engagieren sich im Projekt.

Die Steuerung des Projektes erfolgt zum einen durch den Lenkungskreis, dem neben der Hochschulleitung (Konrektor für Lehre und Studium, Prof. Dr. Thomas Hoffmeister) und der Projektleiterin (Prof. Dr. Sabine Oda Doff), die Teilprojektverantwortlichen, der Vorstandssprecher des ZMML (Prof. Dr. Karsten D. Wolf), die Geschäftsführung des ZfLB sowie die Projektkoordinatorin (Dr. Marion Wulf) und die verantwortliche Person für Evaluation sowie eine Mitarbeiterin aus der senatorischen Behörde für Kinder und Schule, Referat 10 „Medien und Bildung in der digitalen Welt“ angehören. In Rücksprache mit der Hochschulleitung ist der Lenkungskreis für die strategische Planung, Adaption und ggf. Neuausrichtung des Projekts zuständig. Der Lenkungsausschuss tritt innerhalb der Vorlesungszeit monatlich zusammen; bei Bedarf werden Sondersitzungen auch in der vorlesungsfreien Zeit einberufen.

Zum anderen wird die erfolgreiche Umsetzung des Gesamtprojektes begleitet und gewährleistet durch das am ZfLB angesiedelte „Kolleg Reflective Practice“. Das Kolleg setzt sich aus allen am Projekt Beteiligten zusammen, fördert deren inhaltlichen Austausch und begleitet das Projekt während der gesamten Laufzeit in theoretischen und methodischen Fragen. Das Kolleg findet einmal im Semester in Form eines Workshops statt, der themenspezifisch durch externe Expertinnen bzw. Experten unterstützt wird: Für den Herbst 2022 ist das inzwischen 12. Kolleg geplant.

Geplante Transferangebote

TP 1 Blended Open Online Courses (BOOC): Implementation der Online Kurse „Research in Education“ und damit Stärkung der Forschungsorientierung.

TP 2 e-Portfolio (p:ier): Stärkung der Reflexionsfähigkeit durch eine Theorie-Praxisverzahnung. Das e-Portfolio verbindet die unterschiedlichen Studienelemente der Lehrerbildung und stärkt die Kohärenz der Lehrerbildung.

TP 3 Studien-Praxis-Projekte: Diese Projekte werden als feste Bestandteile im Masterstudium implementiert. Über die Professionalisierungsgewinne nach innen wird als Außenwirkung erwartet, stabile Kooperationen zu Schulen aufzubauen, zur Professionalisierung von Lehrkräften in der Praxis beizutragen, Unterrichtsentwicklungsprozesse zu fördern und die Problemlösungskapazitäten in Schulen zu erhöhen.

TP 4 Digi-Spotligths: Studierende der Fachwissenschaften und Fachdidaktiken sollen in diesen Projekten eine Grundhaltung entwickeln, die Fachwissenschaft und Fachdidaktik eng verzahnt und als gewinnbringend für den späteren Lehrberuf ansieht. Das Teilprojekt 4 strebt an, Strategien, Konzeptionen und Best-Practice-Beispiele für die Vernetzung von Fachwissenschaft und Fachdidaktik in der universitären Lehrerinnen- und Lehrerausbildung zu entwickeln, die auch als Orientierung für andere Fachbereiche und Universitäten dienen können. Im Rahmen der Ausschreibung Spotlights Lehre werden zwei Modellprojekte und zwei Kleinprojekte gefördert:

  • Modellprojekt 1: "Varieties of English in Foreign Language Teacher Education - digital"
  • Modellprojekt 2: "Spotlight-Y-Digimath"
  • Modellprojekt 3: "DataSprint Politik//Didaktik"

TP 5 SteBs: Strukturentwicklung für die Berufsschullehrerbildung (seit März 2020)

Das Projekt SteBs verfolgt das übergeordnete Ziel, die Bremer Berufsschullehrerbildung strukturell zu stärken und weiter auszubauen und damit einen Beitrag zum Bremer Berufsbildungsdialog zu leisten. Auf Basis einer phasen- und fächerübergreifenden Zusammenarbeit zwischen den an der Berufsschullehrerbildung beteiligten Akteuren werden Konzepte zur Förderung professioneller Handlungskompetenz von Lehrkräften entwickelt und erprobt.

Ergebnisse aus den Teilprojekten werden jährlich auf nationalen oder internationalen Konferenzen vorgestellt und jeweils in mindestens eine Publikation pro Teilprojekt münden. Es entstehen Promotionsarbeiten im Rahmen der WIMI-Stellen.

Promotionskolleg / Doc Netzwerk

In allen Teilprojekten des BMBF-Projektes ist die Anfertigung von Promotionen (insgesamt neun) vorgesehen. Die meisten Promotionsthemen sind eng an die Inhalte und Ziele des Projektes geknüpft. Um die Promovierenden gut begleiten und inhaltlich sowie methodisch in ihrer Arbeit unterstützen zu können, sie miteinander zu vernetzen und den Kontakt mit den Promovierenden des Graduiertenprogramms „Duale Promotion“ zu fördern, wurde ein am Zentrum für Lehrerinnen-/Lehrerbildung und Bildungsforschung angesiedeltes Promotionskolleg „Schnittstellen gestalten“ ins Leben gerufen. Daraus hat sich im August 2017 das Doc-Netzwerk „Reflective Practitioner in der Lehrer*innenbildung“ gegründet. Begleitet wird das Doc-Netzwerk von Dr. Marion Wulf und durch das Einbringen inhaltlicher Expertise von verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern aus dem Projekt „Schnittstellen gestalten“ sowie durch spezifische Workshop-Angebote.

Kooperationsprogramm „Duale Promotion“

Das strukturierte Promotionsprogramm „Die Duale Promotion in der Lehrerbildung: Wissenschaft macht Schule“ ermöglicht ein deutschlandweit einzigartiges Programm zur Kombination einer fachdidaktischen Promotion und dem Referendariat am Standort Bremen. Die Laufzeit ist auf 4 Jahre angelegt, in der das Referendariat (18 Monate) von zwei Stipendienphasen (7 und 23 Monate) gerahmt wird. Die 2. Kohorte startete im Frühjahr 2021 mit acht Stipendiatinnen und Stipendiaten.
Das Promotionsprogramm hat eine methodologische Klammer: das Design-Based Research. Die Forschungsmethodologie ermöglicht eine praxisnahe Unterrichtsentwicklungsforschung, in der sowohl praxisbezogene Erkenntnisse für die Schule gewonnen werden und auch die Theorieentwicklung in der Fachdidaktik verfolgt wird („dual use“). Im Bremer Konzept sind Institutionen und Akteure aus der Universität, dem Landesinstitut für Schule (2. Phase Lehrerbildung) und Schulen in einem Netzwerk eingebunden: Duale Promotion

Partner außerhalb der Hochschule

Die Senatorin für Kinder und Bildung der Freien Hansestadt Bremen

Die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz der Freien Hansestadt Bremen

Landesinstitut für Schule Bremen

Schulen des Landes Bremen

Lehramtstypen, die das Vorhaben betrifft

  • Lehrämter der Grundschule bzw. Primarstufe

  • Lehrämter für alle oder einzelne Schularten der Sekundarstufe I

  • Lehrämter der Sekundarstufe II allgemeinbildende Fächer oder für das Gymnasium