Navigation und Service

-

Digitalisierung in der Oldenburger Lehrerinnen- und Lehrerbildung (DiOLL)

DiOLL

Zusammenfassung

Mit dem in der dritten Runde der Qualitätsoffensive Lehrerbildung geförderten Projekt "Digitalisierung in der Oldenburger Lehrerinnen- und Lehrerbildung" (DiOLL) sollen die digitalisierungsbezogenen Kompetenzen von Lehramtsstudierenden und schulischen Lehrkräften nachhaltig gestärkt werden. Das Projekt, das am 1. März 2020 seine Arbeit aufgenommen hat, ist in das seit Januar 2016 geförderte Projekt "Biographieorientierte und Phasenübergreifende Lehrerbildung in Oldenburg" (OLE+) integriert und verfolgt, in Übereinstimmung mit den allgemeinen Entwicklungslinien der Lehrkräftebildung an der Universität Oldenburg, das Ziel, ein berufsbiographisch orientiertes und phasenübergreifend abgestimmtes Angebot zur digitalen Bildung zu etablieren.

Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Rollen, die Informations- und Kommunikationstechnologien in Bildungsprozessen und Bil­dungs­institutionen spielen,  soll dabei im Projekt ein umfassendes Lehr- und Fortbildungsangebot entwickelt, erprobt und dauerhaft implementiert werden, mit dem sowohl die Kompetenzen von Lehramtsstudierenden und schulischen Lehrkräften beim Ein­satz digitaler Medien als auch die Kompetenzen bezüglich des Unterrichtens zu digitalisierungsbezogenen Themen gefördert werden. Das zu entwickelnde Lehr- und Fortbildungsangebot wird dabei praxisnah ausgestaltet: Studierende und berufstätige Lehrkräfte sollen fortwährend die Gelegenheit erhalten, ihre Fähigkeiten zur Ge­staltung digitalen Unterrichts praktisch zu erproben und weiterzu entwickeln. Zur Umsetzung wird auf das Angebot an digital gut ausgerüsteten Theorie-Praxis-Räumen der Universität Oldenburg zurück­gegriffen, das in der ersten Förderphase des Projekts OLE+ umfassend erweitert worden ist und durch das der Praxisbezug in den Lehramtsstudiengängen deutlich verbessert werden konnte. Neben der Weiterentwicklung des Lehr- und Fortbildungsangebots sollen durch DiOLL zudem auch niedrigschwellige Informationsangebote für universitäre und schulische Lehrkräfte zu Innovationen rund um die Digitalisierung von Unterricht, Schule und Lehrkräftebildung geschaffen werden.

 

Struktur und Organisation (Arbeitsbereiche)

Zur Durchführung des Projekts soll ein Praxiszentrum Digitale Bildung aufgebaut werden, in dessen Rahmen ein umfassendes Lehr- und Fortbildungsangebot im Bereich Digitalisierung entstehen soll. Zugleich soll das Praxiszentrum als zentrale Anlaufstelle und phasenüber­greifende Vernetzungsstruktur fungieren und so gemein­sam mit den fachspezifischen Schwerpunkten in den Fakultäten zur Zusammenarbeit von Bildungswissenschaften, Fachdidaktiken und Fachwissenschaften sowie erster, zweiter und dritter Phase rund um das Thema Digitali­sierung beitragen. Am Praxiszentrum wurden zwei Arbeitsstellen eingerichtet:

  • Arbeitsstelle „Digitalisierung in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung“ (DiLL) zur Weiterentwicklung der Lehramtsstudiengänge
  • Arbeitsstelle „Digitale Lehrkräftefortbildung“ (DiFo) zur Weiterentwicklung des Fortbildungsangebots für schulische Lehrkräfte

Die Arbeitsstellen realisieren an zwei fächerübergreifenden Theorie-Praxis-Räumen das vorgesehene informatische, medienpädagogische und bildungswissenschaftliche Entwicklungsprogramm von DiOLL und kooperieren mit drei fakultären Schwerpunkten, in denen in drei Fachdomänen (Sprache, Naturwissenschaften, Sachunterricht) und für unterschiedliche Schulstufen fachdidaktische Einsatzszenarien digitalen Unterrichts entwickelt und erprobt werden. Für die Durchführung des Projekts wurden acht Arbeitspakete definiert.

Arbeitstelle DiLL

Arbeitspaket 1: Konzeption, Erprobung und Implementierung von Lehrangeboten zur digitalen Bildung

In diesem Arbeitspaket soll ein Lehrangebot zur digitalen Bildung entwickelt und erprobt werden, das sowohl den Einsatz digitaler Medien im Unterricht als auch den Unterricht über digitalisierungsbezogene Themen umfasst. Das Lehrangebot soll ein Grundverständnis der Prinzipien der digitalen Welt vermitteln, über die vielfältigen Verwendungen verschiedener Bildungstechnologien informieren und medienpädagogische Kon­zeptionen, und Theorien medienpädagogischen Handelns aufzeigen. Auf der Grundlage einer Erhebung zu den Bedarfen der in der Lehrkräftebildung tätigen Akteurinnen und Akteure sollen verschiedenste kurze und lange Lehrange­bote konzipiert und prototypisch um­gesetzt werden.

Arbeitspaket 2: Digitalisierung und sprachsensibler Fachunterricht

Sowohl die Kommunikation über Digitalisierung als auch die Kommunikation mithilfe digitaler Medien im Unterricht bedarf eines kompetenten Umgangs mit Sprache.
Im Arbeitspaket 2 soll daher ein Wortschatz für den Unterricht über Digitalisierung sowie ein Katalog digitaler Formate zur Unterstützung von Kommunikationsprozessen im schulischen Unterricht erarbeitet und allen Hochschulangehörigen sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Arbeitspaket 3: Digitalisierung in den Naturwissenschaften

In diesem Arbeitspaket soll ein Lehrangebot zur digitalen Messwerterfassung in den Naturwissenschaften entwickelt und implementiert werden. Dazu werden zunächst Veranstaltungsformate konzipiert, in denen Studierende ihre eigenen Fähigkeiten entwickeln und erproben sowie theoriegeleitet Lernarrangements zur Messwerterfassung für Schülerinnen und Schüler entwickeln. Anschließend werden die Lernarrangements mit Schulklassen in den Theorie-Praxis-Räumen der Universität erprobt.

Arbeitspaket 4: Digitalisierung im Sachunterricht

Für den Primarbereich werden Konzepte zur digital gestützten Vermittlung professioneller Handlungskompetenzen zum Einsatz digital-interaktiver Materialien entwickelt und erprobt. Es sollen OER-Selbstlernbausteine entstehen, die Studierenden sowie Lehrerinnen und Lehrern online zum selbstregulierten Lernen zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus sollen in Teams aus Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern, Studierenden und schulischen Lehrkräften Unterrichtsskizzen entwickelt und erprobt werden, die das OER-Angebot durch Unterrichtsbeispiele ergänzen.

Arbeitsstelle DiFo

Arbeitspaket 5: Entwicklung, Erprobung und Bereitstellung von Blended-Learning-Formaten

Neben der Weiterentwicklung bestehender Fortbildungsangebote werden in diesem Arbeitspaket Fortbildungen zu neuen aktuellen Themen im Blended-Learning-Design entwickelt. Die Präsenzanteile sollen vorrangig in den universitären Theorie-Praxis-Räumen stattfinden.

Arbeitspaket 6: Entwicklung, Erprobung und Bereitstellung digitaler Selbstlernbausteine

Um Fortbildungen ohne Präsenzveranstaltungen zu ermöglichen, soll ein Pool einheitlicher digitaler Selbstlernbausteine entwickelt und erprobt werden, die anschließend in Form von OER-Bausteinen zur Verfügung gestellt werden. Schwerpunkte werden zunächst Bausteine zu digitalen Unterrichtssequenzen im Sachunterricht und Informatik sowie zur Sprachsensibilität im Fachunterricht sein.

Arbeitspaket 7: Konzeption und Unterstützung schulischer Digitalisierungsstrategien

Um Bedarfen der Schulentwicklung in Bezug auf eine Digitalisierungsstrategie gerecht zu werden, soll ein theoriegeleitetes Beratungsmodell entwickelt und erprobt werden, das Schulen bei ihrer digitalen Weiterentwicklung unterstützt.

Ein weiteres gemeinsames Arbeitspaket der beiden Arbeitsstellen dient dem regelmäßigen Austausch zur digitalen Bildung sowie der Vernetzung universitärer und schulischer Akteurinnen und Akteure in diesem Bereich. Auf regelmäßigen Show-And-Tell-Veranstaltungen soll die Hochschulöffentlichkeit über Angebote der Arbeitsstellen, den Einsatz digitaler Artefakte und über die entstandenen Lehr- und Unterrichtsmaterialien informiert werden. Zudem soll ein Innovation-Lab eingerichtet werden, in dem Lehrende, Lehramtsstudierende und Lehrkräfte Lösungen für aktuelle Herausforderungen des digitalisierungsbezogenen Unterrichts entwickeln und erproben.

Lehramtstypen, die das Vorhaben betrifft

  • Lehrämter der Grundschule bzw. Primarstufe

  • Lehrämter für alle oder einzelne Schularten der Sekundarstufe I

  • Lehrämter der Sekundarstufe II allgemeinbildende Fächer oder für das Gymnasium

  • Lehrämter der Sekundarstufe II berufliche Fächer oder für die beruflichen Schulen