Navigation und Service

-

Heterogenität und Inklusion

Die Vorbereitung auf einen inklusiven Umgang mit Heterogenität wurde in den Projekten der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" als ein Querschnittsthema verstanden, welches Curricula, Methoden und Lehr-/Lernarrangements der Lehrkräftebildung aller Lehramtsstudiengänge betrachtete.

Ein junger Mann probt Geschicklichkeitsübungen im Rollstuhl
Von einem heterogenitätssensiblen Unterricht profitieren alle Schülerinnen und Schüler. Damit Lehrkräfte ihren Unterricht auf diese Weise gestalten können, müssen sie im Studium fachlich und methodisch dafür ausgebildet und vorbereitet werden. © BMBF/Alexandra Roth

Unsere Gesellschaft ist vielfältiger geworden. Dies spiegelt sich auch in der Schule wider und dieser Prozess wird sich weiter fortsetzen. Schulen kommt der Auftrag zu, Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichen Lebenslagen und mit ihren individuellen Voraussetzungen das gleiche Recht auf Bildung und Teilhabe zu ermöglichen. Damit die Schulen das erfolgreich umsetzen, müssen Lehrerinnen und Lehrer bereits im Studium die notwendigen Fachkenntnisse erwerben.

Umgang mit Heterogenität als Querschnittsthema

Lehrpläne, Übungen und praktische Umsetzungen befähigen die Lehramtsstudierenden, allen Schülerinnen und Schülern ungeachtet ihrer Leistungsfähigkeit Wertschätzung zukommen zu lassen und erfolgreiche Teilhabe am Unterricht zu ermöglichen. Die "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" (QLB) setzte mit ihren Projekten in Forschung, Lehre und Strukturbildung an, um Studierende praxisbezogen auf diese Herausforderungen vorzubereiten.
Nahezu alle Projekte haben das Thema Inklusion und Heterogenität in ihre Arbeit aufgenommen und gaben Impulse, um Lehramtsstudierende theoriegeleitet und praxisbezogenen auf die Herausforderungen vorzubereiten.

Breit gefasstes Inklusionsverständnis

„Heterogenität“, „Diversity“ und „Vielfalt“ sind Begriffe, die viele verschiedene Aspekte und Auffassungen bündeln. Es geht um Unterschiedlichkeit bezüglich der sozialen und nationalen Herkunft, von Religion und Kultur, Gesundheit, des Geschlechts bzw. der sexuellen Identität und Orientierung und um zahlreiche weitere Facetten. Eine inklusive, heterogenitätssensible Bildung folgt dem Ideal eines gemeinsamen Lernens aller Kinder, jenseits typisierender Zuschreibungen, die Entfaltungspotenziale einschränken können. Die politische Forderung nach Umsetzung von Inklusion hat einen Paradigmenwechsel in der Schule angestoßen. Die vielen QLB-Projekte, die zu diesem Thema arbeiteten, haben individuelle Schwerpunkte gesetzt.

Das Projekt "Dortmunder Profil für inklusionsorientierte Lehrer-/innenausbildung"(DoProfiL) widmete sich vor dem Hintergrund der schulischen Herausforderungen einer grundlegenden Neustrukturierung der Lehrkräftebildung auf der Basis eines umfassenden Inklusionsverständnisses. Fachliche, fachdidaktische, bildungswissenschaftliche und schulpraktische Ausbildungscurricula wurden umstrukturiert und neue Lehr-Lern-Formate entwickelt, erprobt und verstetigt. Die dafür notwendigen institutionellen Strukturen und entsprechende Weiterqualifizierungsangebote für Hochschullehrende wurden an der TU Dortmund geschaffen.

Digitale Angebote für den Umgang mit Heterogenität und Inklusion

Die Projekte der QLB nutzten häufig auch digitale Möglichkeiten zur Erstellung von inklusiv gestalteten Lehr-Lern-Materialien für Hochschule und Schule. Durch eine hochschulübergreifende Bereitstellung erarbeiteter Materialien und Tools können auch weiterhin Lehrkräfte von den Ergebnissen profitieren.
So entstand beispielsweise im Projekt der Technischen Universität Dresden "TUD-SYLBER" ein digitales Selbstlerntool "Fundus Inklusion", welches unter anderem Fallbeispiele aus Schule und Hochschule, Erklärvideos, Arbeitsmaterialien und Best-Practice-Beispiele bietet.

Hochschulübergreifende Zusammenarbeit

Innerhalb der QLB entstanden Netzwerke, in denen Hochschulen sich zum Thema Heterogenität und Inklusion austauschten, siehe dazu auch die Seite "Vernetzung".
Ein Beispiel für eine hochschulübergreifende Kooperation ist der "Innovation Hub Inklusion", welcher aus einem Forschungsprojekt an der Universität zu Köln hervorgegangen ist. Weitere Beteiligte sind die Universität Leipzig und die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg. Im Mittelpunkt stand die Förderung der Zusammenarbeit zwischen lokalen Innovationsräumen und Unterstützenden sowie Forschenden im Bereich Inklusion. Zusätzlich wurde eine digitale Austauschplattform geschaffen, um Ideen, Best Practices und Ressourcen auszutauschen. Dies förderte den Wissenstransfer und die Vernetzung innerhalb der Inklusionsgemeinschaft.