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Forschung in der Lehrkräftebildung

Die Projekte der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" bauten die Forschungsorientierung in der Lehrkräftebildung aus und trugen zur Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses bei.

Lehrende und Nachuchswissenschaftler sitzen um einen Tisch herum
Wie wirkt die Lehrkäftebildung? Gesicherte Forschungsbefunde zu effektivem Handeln von Lehrerinnen und Lehrerhandeln können eine Hilfestellung für guten Unterricht sein. © BMBF/Alexandra Roth

Durch die "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" sollte das Lehramtsstudium aufgewertet werden. Dies wurde einerseits durch die Optimierung der Strukturen der Lehrkräftebildung an den Hochschulen erreicht. Andererseits bauten die Projekte auch die Forschungsorientierung aus und trugen dadurch zur Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses bei. Eine zentrale Forschungsfrage lautete, was die Lehrkräftebildung zu leisten vermag, was sie "bewirkt". Gesicherte Forschungsbefunde zu effektivem Lehrerinnen- und Lehrerhandeln und zu Unterrichtsqualitätsmerkmalen können Lehrkräften Hilfe für einen guten Unterricht sein.

Empirische Beforschung von Unterricht und Lehr-Lernprozessen

Die QLB leistete einen wichtigen Beitrag zur Evidenzbasierung der Lehrkräftebildung. Sie schob die Entfaltung einer Vielfalt forschender Aktivitäten an. Lehramtsstudierende wurden zunehmend in die empirische Beforschung von Unterricht integriert und bauten dadurch systematisch Forschungskompetenzen auf, beispielsweise durch Forschungsmodule oder forschungsbasierte Lehr-Lern-Formate. Eine große Anzahl der Projekte begleitete die eigenen Vorhaben mit einer Evaluation, um Antworten auf die Fragen nach der Umsetzbarkeit und der Wirksamkeit der Maßnahmen zu erhalten.

Inhaltlich decken die veröffentlichten Publikationen eine große Bandbreite ab: Ein Forschungsfokus lag auf digitalisierungsbezogenen Themen in ihrer ganzen fachlichen, didaktischen und technischen Vielfalt. Auch das Thema "Umgang mit Inklusion und Heterogenität" wurde – vor allem in der ersten Förderphase – intensiv beforscht. Ebenfalls eine hohe Anzahl von Forschungsarbeiten lenkte den Blick auf strukturelle Themen wie die zu verbessernde Kooperation zwischen Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften und der Qualitätsverbesserung des Praxisbezugs. In einigen Fällen regte das gemeinsames Forschungsinteresse eine interdisziplinäre oder hochschulübergreifende Kooperation an.

Das von 174 Autorinnen und Autoren im Rahmen der QLB erarbeitete "Handbuch Lehrerinnen- und Lehrerbildung" bietet in 107 Beiträgen aus fachlicher, fachdidaktischer, bildungswissenschaftlicher und schulpraktischer Perspektive einen umfassenden forschungsbasierten Überblick zu allen Bereichen der Lehrkräftebildung.

Stärkung der Anerkennung der Lehrkräftebildung

Die QLB hat dadurch deutlich zur Steigerung der Anerkennung der Lehrkräftebildung in der Forschungslandschaft und an den Hochschulen beigetragen. Erstmals konnten Drittmittel für die Lehrkräftebildungsforschung eingeworben werden, neue Professuren wurden besetzt und Forschungskooperationen zwischen den Fachwissenschaften, den Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften aufgebaut. Die Lehrkräftebildung konnte sich als forschungsstarke Wissenschaft profilieren.

Nachwuchsförderung in der QLB

Die Lehrkräftebildungsforschung gewann durch die QLB einen enormen Zuwachs an Nachwuchsforschenden aus unterschiedlichen Fachdisziplinen. Durch die Förderung konnten in den Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften zahlreiche Promotionen entstehen. Diese Vielfalt brachte Herausforderungen und Synergien mit sich. Mit der Gründung des "Netzwerks Lehrerbildung-Nachwuchskollegs (NeLe)" intensivierten die Universitäten Dresden, Erfurt, Halle, Jena und Potsdam den interdisziplinären Austausch und die standortübergreifende Vernetzung von Promovierenden und Betreuenden.

Auch die QLB-Promovierendenworkshops richteten sich explizit an Promovierende. Die interaktiven Online-Veranstaltungen luden unter dem facettenreichen Motto "Digitalisierung und Lehrkräftebildung" zum themenbezogenen Austausch und zur Vernetzung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein.