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Für die Schule von morgen – Fortbildung zum eTeaching Expert im Schulnetzwerk des Zentrums für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln

Die Corona-Pandemie macht deutlich, dass es neue didaktische und methodische Konzepte im Unterricht braucht. Das Schulnetzwerk im Kölner Zentrum für LehrerInnenbildung hat eine Fortbildung konzipiert, die auf diesen Bedarf reagiert und Lehrkräfte, Lehramtsstudierende und -anwärter zum eTeaching Expert ausbildet. Die Fortbildung vermittelt Kenntnisse zur Gestaltung digitalen Unterrichts. Die Teilnehmenden lernen, digitale Unterrichtsstunden zu planen, umzusetzen und zu reflektieren.

Visual einer Fortbildung der Universität zu Köln
Die Fortbildung zum eTeaching Expert vermittelt Lehrerinnen und Lehrern, Lehramtsstudierenden,  Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern wichtige Kenntnisse zur Gestaltung digitalen Unterrichts. © Birte Brandt/Universität zu Köln

Von Beatrix Busse, Myrle Dziak-Mahler und Lisa Lemke

Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen Monaten (nicht nur) das gesamte Bildungssystem vor große Herausforderungen gestellt. Die Auswirkungen für die Schulen sind gravierend. Denn mit den Schulschließungen mussten sehr kurzfristig die bekannten Strukturen des (Präsenz-)Unterrichts aufgelöst und in andere (digitale) Formate überführt werden. Es zeigt sich, dass dies viele Schulen vor große Herausforderungen stellt. Neben den Fragen nach einer angemessenen technischen Ausstattung, müssen flächendeckend neue didaktische Konzepte erarbeitet und erprobt werden. Gleichzeitig liegt in diesem Veränderungsdruck eine große Chance für die Schul- und Unterrichtsentwicklung.

Die Fortbildung zum (geprüften) eTeaching Expert

Die Fortbildung zum eTeaching Expert vermittelt Lehrerinnen und Lehrern, Lehramtsstudierenden (ab dem Master) und Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern in fünf Modulen wichtige Kenntnisse zur Gestaltung digitalen Unterrichts. Die Teilnehmenden lernen, digitale und hybride Unterrichtsstunden zu planen, umzusetzen und zu reflektieren, um diese Kompetenzen an ihrer Schule einzubringen und weiterzugeben. Dabei geht die Fortbildung über den Einsatz von digitalen Unterrichtsmaterialien und Tools hinaus: Sie fördert ein grundlegendes Umdenken in den didaktisch-methodischen Planungen von Unterricht. In fünf digitalen Sitzungen lernen die Teilnehmenden neben den Grundlagen der digitalen Bildung, die Planung und Umsetzung einer agilen Unterrichtsgestaltung und die Rolle und Bedeutung von Feedback für den (digitalen/hybriden) Unterricht. Umfangreiches Begleitmaterial wird in einem Online-Kurs zur Verfügung gestellt. Die Teilnahme an der Fortbildung wird bescheinigt. Zudem besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Prüfung, bei der eine digitale Unterrichtssequenz geplant und in einer digitalen mündlichen Prüfung reflektiert wird.

Überwältigende Resonanz zeigt den hohen Bedarf

Innerhalb weniger Tage war der erste Durchgang der Fortbildung zum eTeaching Expert (im September 2020) ausgebucht: 227 Lehrerinnen und Lehrer, Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter und Lehramtsstudierende meldeten sich aus ganz Deutschland an. Eine digitale Durchführung der Fortbildung ermöglichte alle angemeldeten Akteurinnen und Akteuren die Teilnahme. Weitere 240 Interessierte meldeten sich innerhalb einer Warteliste für einen zweiten Durchgang der Fortbildung an.

Thematische Vernetzung über die drei Phasen der Lehrkräftebildung 

Neben inhaltlichen Inputs fördert die Fortbildung sowohl den fach- und schulformübergreifenden Austausch als auch die perspektivübergreifende Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern, Lehramtsstudierenden sowie weiteren Akteurinnen und Akteuren (zum Beispiel aus der Lehrerbildung an den Hochschulen). Diese Herangehensweise unterstützt das multiprofessionelle Referententeam, das alle drei Phasen der Lehrkräftebildung repräsentiert: Wissenschaftliche Mitarbeitende und Studienräte im Hochschuldienst aus dem Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL) der Universität zu Köln, erfahrene Lehrkräfte sowie Fachleiter und externe Bildungspartner.

"Macht genau weiter so. Ich hätte dafür im Nachgang sogar Geld gezahlt"

Die positiven Rückmeldungen zum ersten Durchgang des eTeaching Experts zeigen, dass die Fortbildung die Möglichkeit schafft, Impulse und Ideen für eine veränderte Unterrichtskultur zu geben. Dabei macht das Feedback der Teilnehmenden deutlich, dass nicht nur zentrale Inhalte des digitalen Unterrichts vermittelt werden. Eine agile Haltung und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist in der Konzeption und Durchführung der Fortbildung angelegt: "Ich möchte mich bei euch als Team bedanken. […] Ich habe viel gelernt, neue Ideen mit in den Unterricht nehmen können und meine Test Klasse lernt jetzt einiges Neues. […] Ich bin sehr dankbar, dass ihr agil mit der aktuellen Situation umgeht und erkannt habt, was wir Lehrkräfte brauchen – und es mit dieser Fortbildung gegeben habt!".

Der zweite Durchgang zum eTeaching Expert ist am 25. November 2020 gestartet.

Das Schulnetzwerk

Die Fortbildung findet im Rahmen des Schulnetzwerks im ZfL der Universität zu Köln statt. Das Schulnetzwerk, welches als Teil der Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (ZuS) der UzK im Rahmen der gemeinsamen "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert wird, stellt eine zentrale Vernetzungsstelle zwischen den verschiedenen Phasen der Lehrer*innenbildung dar.



Prof.‘in Dr. Beatrix Busse ist Prorektorin für Lehre und Studium der Universität zu Köln
Myrle Dziak-Mahler ist Geschäftsführerin des Zentrums für LehrerInnenbildung (ZfL) der Universität zu Köln
Lisa Lemke ist Koordinatorin des Schulnetzwerks im ZfL der Universität zu Köln